Die 6’000-köpfige ZKB-Truppe ist in Aufruhr. Also der männliche Teil. Dort sieht man die eigenen Felle davonschwimmen.
Grund ist eine Grossoffensive der „Woke“-Fraktion. Die setzte sich soeben mit ihrem „Frauen an die Macht“-Schlachtruf durch.
„In diesem Mai hat die Generaldirektion entschieden, zusätzlich Ziele für die Durchmischung der Geschlechter in der Führung zu setzen“, bestätigt ein Sprecher der grössten KB des Landes.
„Auf der zweiten Führungsstufe will die Bank bis 2026 einen Frauenanteil von 20% erreichen, auf der dritten Führungsstufe einen Anteil von 30%.“
Die ZKB führe aber „keine Quote ein, sondern es gilt nach wie vor, dass sie die beste Person für einen Job sucht“.
Das bezweifeln viele. An Townhalls hat sich die Frauenförderung zum heissesten Thema des Sommers 2023 aufgeschwungen.
Unzählige Fragen prasseln auf die Spitze nieder. „Männer fühlen sich diskriminiert“, sagt eine Quelle, „nicht die Besten kriegen den Job, sondern die Frauen.“
Die Auskunftsperson verweist auf den internen „Stage“ bei vollem Lohn, um sich für höhere Positionen zu empfehlen.
„Warum dürfen nur Frauen einen ‘Driver Seat’ machen?“, fragt der Insider mit Bezug auf den Namen des ZKB-Förderprogramms.
Eine reibt sich die Hände: Florence Schnydrig Moser, die Chefin des Private Bankings. Unter der Ex-CS-Bankerin haben Frauen Aufwind.
Vorgänger Christoph Weber, ein alter Buddy von Langzeit-CEO Martin Scholl, gehörte noch zur Fraktion Nice White Old Men.
Unter Schnydrig würden die ZKB-Beraterinnen nun nach „noch mehr Förderung rufen“, führt die Quelle aus.
Deren forsches Auftreten treibt die Männer zur Weissglut. Sind wir Banker zweiter Wahl?
Enscheidend wird Urs Baumann, der Nachfolger von Scholl und neue starke Mann auf der Brücke. Was findet er zum Thema?
Nichts.
Baumann ärgere sich nur, heisst es aus dem Innern der Bank. Auf Fragen an den Townhalls gehe der ZKB-Kommandant gar nicht erst ein, sagt der Insider, vielmehr spiele Baumann das Thema herunter.
Dabei bewege es alle: Fordernde Frauen, Bankerinnen, die nichts mit dem Toben anfangen können, Männer, die sich diskriminiert fühlen.
Bei der CS artete die Woke-Befindlichkeit aus, die Bank landete im Würgegriff der Bewegten.
Wohin steuert die ZKB?
Author: Sarah Jordan
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